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GAIMH - Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit

Die GAIMH setzt sich ein für die Förderung seelischer Gesundheit in der frühen Kindheit sowie für die Vermeidung und Früherkennung von Fehlentwicklungen.


Parallelveranstaltungen, Sa 29.4.23, 15:00 - 16:30

Block II

In Präsenz kann aus allen Parallelveranstaltungen gewählt werden.
Online steht PII/12 zur Auswahl.
PII/13 musste leider abgesagt werden.

PII/01: „Zu Gast im therapeutischen Raum.“ Aufsuchende fokus-basierte psychodynamische Eltern-Säugling-Kleinkind-Kurzzeittherapie, Gabriele Koch

Die psychotherapeutische Arbeit mit Säuglingen, Kleinkindern, Müttern und Vätern im Hausbesuch kann auch für erfahrene Therapeut:innen eine neue Erfahrung und Herausforderung sein. Hinter der Haustüre, in der häuslichen Intimität der Familie zeigen sich frühe Beziehungskonflikte, Ängste, Gedanken und Gefühle dem Kind gegenüber vielleicht auf ganz besondere Art. Die Rolle der Behandelnden ist anders, sie sind zu Gast. Was heißt das für die therapeutische Beziehung? Wie werden die Kinder im vertrauten Umfeld erlebt? Wie wird im Hausbesuch die reflektierende, auf das Innenleben der Patienten ausgerichtete Haltung hergestellt und bewahrt? Der Workshop bietet Erfahrungsaustausch, stellt Erfahrungen aus Expert:innen-Interviews und Auswertungsergebnisse aus Behandlungsprozessen vor, die im Rahmen der SKKIPPI-Studie (www.skkippi.de) gemacht wurden. Möglichkeiten und Grenzen einer manualisierten fokus-basierten Kurzzeittherapie für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern werden diskutiert.

Dr.in Gabriele Koch

  • Psychologin
  • Eltern-Säugling-Kleinkind-Beratung
  • Systemische Paar- und Familientherapeutin
  • Erziehungs- und Familienberatung
  • Fort- und Weiterbildung
  • Supervision
  • anwendungsorientierte Forschung
  • Evaluation Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (SKKIPPI Studie, IPU Berlin).
PII/02: „Daddy Cool.” Väterlicher Einfluss auf die kindliche Entwicklung, Selina Ismair

Was bedeutet es, ein Vater im 21. Jahrhundert zu sein? Obwohl sich die Forschung Jahrzehnte lang fast ausschließlich mit Mutter-Kind-Bindung beschäftigt hat, wird der Rolle des Vaters in der kindlichen Entwicklungsforschung langsam aber stetig mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Am aktuellen Stand der Wissenschaft orientiert soll ein Überblick geschaffen werden, wie Väter zu einer gesunden und sicheren Bindungsentwicklung des Kindes beitragen können und welche spezifischen Vorteile sich daraus für die kindliche Entwicklung ergeben. Anhand von (Video-) Beispielen wird die kennzeichnende Qualität von Vater-Kind Interaktionen dargestellt und gemeinsam analysiert. Wir sprechen über unterschiedliche Positionen des Vaters im Familienmodell und mögliche Ansätze zur Stärkung anhand von Familienaufstellungen. Zudem überlegen wir gemeinsam, wie man Väter unterstützen kann, ihre vielen wichtigen Qualitäten in den Familienalltag einzubringen.

Selina Ismair MSc

ist Psychologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Early Life Care. Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit Entstehungsbedingungen einer sicheren Vater-Kind-Bindung.

PII/03: „Integration von prä- und perinatalen Erfahrungen in Adoptiv- und Pflegefamilien.“ Eine große Chance für Kind und Eltern, Márta Guóth-Gumberger

Adoption beginnt in der Herkunftsfamilie, mit Abschied und Wechsel in eine andere Familie – mit einer existentiellen Krise und permanenter Veränderung.

Prä- und perinatale Arbeit kann bei Adoption und Pflege ab Babyalter beginnen. Die Erfahrung des Beginns begleitet die Kinder ein Leben lang. Sie „erzählen“ mit ihrem Verhalten von ihrer Geschichte. Wenn die Adoptiv- und Pflegeeltern bereit sind, ihre eigene Resonanz anzuschauen, differenzieren sie zwischen Eigenem und den Erfahrungen des Kindes und können es gelassener begleiten. Die Ressourcen und die belastenden Prägungen sind im Blick und die ganze Familie ist mit einbezogen. Ziel ist die Überlebensstrategien zu würdigen und weitere Strategien zu entwickeln.

Die prä- und perinatale Perspektive ist eine Chance für Adoptiv- und Pflegefamilien, die Bindung zu stärken, indem sie sich der prägenden Erfahrungen bewusst werden, auftauchende Erfahrungen ausdrücken, benennen und integrieren, weil sie auf einer tiefen Ebene „gehört“ werden.

Dipl.Ing. Márta Guóth-Gumberger, IBCLC

  • Arbeit als Diplomingenieurin von 1976 – 1987 in Deutschland und im Sudan,
  • Adoptivmutter von drei inzwischen jungen Erwachsenen,
  • Still- und Laktationsberaterin IBCLC, Fachberaterin für Emotionelle Erste Hilfe,
  • Weiterbildung Bindung und Autonomie – Frühe Hilfen,
  • Ausbildung in Integration von prä- und perinatalen Erfahrungen und Familiendynamik nach Ray Castellino, Klaus Käppeli und Regina Bücher,
  • Arbeit in eigener Praxis mit Familien und Erwachsenen, Beratung und Begleitung von Pflege- und Adoptivfamilien seit 1992,
  • ambulante Familienbegleitung auch bei Pflege- und Adoptivfamilien im Auftrag des Jugendamtes 2013 – 2018,
  • Co-Leitung einer Pflegeelternrunde seit 2015,
  • Co-Leitung von Prozessworkshops zur Integration von prä- und perinatalen Erfahrungen und Familiendynamik seit 2020,
  • Veröffentlichungen,
  • Vortragstätigkeit
PII/04: „Und Batman schlägt dich jetzt tot!" Wie können Kinder mit belasteten Medienerlebnissen im Kita-Alltag aufgefangen und unterstützt werden? Vorstellung einer praktischen Toolbox mit Impulsfragen ..., Elisabeth Denzl

für nachhaltige Medienbildung in der frühpädagogischen Praxis

Bildschirmmedien spielen, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, eine immer größere Rolle in den Lebenswelten von Kindern. Die Chancen und Risiken liegen jedoch nah beieinander. Pandemiebedingt übertrafen nicht nur etwa die Nutzungszeiten Empfehlungen von Expert:innen deutlich, auch die unbeaufsichtigte Nutzung nahm stark zu. Altersunangemessene Filme sehen, Computerspiele von Geschwistern spielen – auch das gehört vermehrt zur kindlichen Medienrealität. Das ist auch in Kitas spürbar: Viele Kinder kommen mit einem Päckchen von unverarbeiteten, belastenden Medienerlebnissen.

Der Workshop thematisiert die damit einhergehenden vielfältigen Herausforderungen aus wissenschaftlicher Perspektive und beschreibt in einem praktischen Tool -den Impulsfragen- Möglichkeiten für Pädagog:innen zur Positionierung und Professionalisierung innerhalb des Spannungsfelds. Basierend auf Selbstreflexion und Ressourcenaktivierung ermöglichen die Fragen eine individuelle und inklusive Gestaltung der Praxis (z.B. hinsichtlich Zielgruppe).

M.Ed. Elisabeth Denzl

Ausbildungen:

Doktorandin an der Alanus Hochschule (Thema „Medienbildung in frühpäd. Bildungseinrichtungen), personzentrierte Spieltherapeutin i.A. (GwG), Masterstudium Pädagogik mit Schwerpunkt empirische Sozialforschung, zertifizierte Traumapädagogin (DeGPT-BAG/ TP), Erzieherin, Heilpädagogin u. Werklehrerin (staatl. anerkannt)


Berufliche Tätigkeiten (aktuell):

wissenschaftliche Mitarbeiterin, heilpädagogischer Fachdienst (Kitas, stationäre Kinder- und Jugendhilfe), ambulante heilpäd. Maßnahmen (beendet): Frühförderung, Erzieherin in stationärer Kinder- und Jugendhilfe (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)

PII/05: „Bindungswissen und Mentalisieren in der Frühförderung.“ Alexander Trost

Das neue BTHG (D) fordert explizit, im Sinne einer effektiven Frühförderung die Passung zwischen Kind, Familie und weiterem Umfeld zu verbessern. Hierzu eignet sich ein bindungsorientiert-systemischer Behandlungs- und Beratungsansatz optimal. Eine sichere, mentalisierende Bindung zu einer primären Bezugsperson ist die entscheidende Ressource für den Erwerb von Urvertrauen in die Welt und in die Menschen, für die Entfaltung jeglicher Kompetenzen und den Erwerb von Resilienz. In der Klientel der Frühförderung finden wir aber häufig Risikokonstellationen für ein Aufwachsen in Bindungssicherheit, mit einem erhöhten Risiko des Scheiterns. FrühförderInnen handeln in ihrer Kooperation mit den Klientenfamilien und weiteren lebensweltlichen AkteurInnen bislang eher selten bewusst mentalisierungsfördernd und bindungsorientiert. Auf der Basis von (z.T. eigenen) Forschungsergebnissen werden die Chancen einer solchen Haltung für eine erfolgreiche Behandlung dargestellt, sowie Konsequenzen für Praxis und Weiterbildung in der Frühförderung vorgeschlagen.

Prof. Dr.med. Alexander Trost

  • med., Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und - psychotherapie,
  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Systemischer Lehrtherapeut und Supervisor (DGSF), TZI-Lehrbeauftragter (RCI)
  • Langjährige klinische Tätigkeit in Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, von 1991 bis 2021 familientherapeutisch orientierte kinder- und jugendpsychiatrische Praxis im Rahmen des integrativen Frühförderzentrums Mönchengladbach (Menschen im Zentrum e.V. Mönchengladbach),
  • seit 20 Jahren fachärztliche Betreuung und Begleitung eines Kinder- und Jugenddorfes
  • Von 1990 bis 2016 hauptamtlicher Professor im Studiengang Heilpädagogik an der KatHO-NRW, Abt. Köln, seit WS 2000/01 in den Studiengängen Soziale Arbeit an der Abt. Aachen, in Bildung und Erziehung im Kindesalter (BEiK), und dem Klinisch-therapeutischen Masterstudiengang, in den EFL-Studiengängen
PII/06: „Interdisziplinäre, integrative Projekte in der Jugendhilfe. Das Entstehen einer Eltern-Kind-Clearing-Stelle mit inkludierter Elterntherapie (Rehabilitationsmedizin) im Rooming-In Setting und ambulanter Begleitung.“ Andrea Tschirch

Die Trennung von den Elltern im Rahmen einer Lebenskrise  kann mit entsprechenden therapeutischen  Intensivangeboten  vermieden werden. In den psychiatrischen Kliniken entstehen mehr und mehr interdiziplinäre therapeutische Behandlungsangebote. Auch und gerade die Jugendhilfe benötigt insbesondere für die kleinen  Kinder  Krisen  und Clearingeinrichtungen, die unter intensiver Betreuung  im Rooming in bzw. im gleichen Haus Beratungs, Betreuungs und Klärungsangebote  anbieten. Das traumatische Erleben in der Trennung  aus der Inobhutnahme  kann so deutlich gemindert werden.

Wir stellen ein neues Konzept vor bei dem  die Jugendhilfe eng mit der Rehabilitationsmedizin kooperiert und so therapeutische Elternarbeit angeboten werden kann. Auch die Übergäng vor und nach dem Intensivtherapeutischen Aufenthalten sollen  sanft  gestaltet werden.

Dr.in Andrea Tschirch

  • Medizinstudium Berlin
  • Facharzt Kinderpsychiatrie Berlin
  • Integrative Eltern-Säuglings-Kleinkind Therapie  nach Papousek München
  • Säuglingssprechstunde in Schweinfurt
  • Aufbau Mutter-Kind Station für psychisch kranke Mütter Brandenburg Havel innerhalb der Psychiatrie
  • Aufbau Elternzentrum mit interdisziplinärem Setting Neuruppin Brandendenburg
PII/07: „Erfassung und Förderung der Eltern-Kind-Interaktion mit EPB® und EBT4-10® - Anwendung, Evaluation, Forschung.“ Nina Gawehn & Anne Katrin Künster

Die Entwicklungspsychologische Beratung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern (EPB®) und die Entwicklungspsychologische Beratung und Therapie für Familien mit Kindern von 4 bis 10 Jahren (EBT4-10) können als bindungsorientierte, störungsübergreifende Module in Beratung und Therapie eingesetzt werden, um die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern fördern.

Anhand von Videobeispielen erfolgt im Workshop ein praxisorientierter Einblick in den Ablauf und die Beobachtungsmethoden der EPB und EBT4-10 in unterschiedlichsten Fallkonstellationen. Ergänzend werden Studien zur Evaluation der EPB in Österreich und zum Einsatz der EBT-Interaktionsskala zur Einschätzung der Qualität der Eltern-Kind-Interaktion nach Frühgeburt vorgestellt.

Prof. Dr.in Nina Gawehn

Dipl.-Psychologin, Professorin für Psychologie der HS Gesundheit Bochum und Leiterin der ENPA/im SPZ Dortmund, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Do gGmbh, langjährige wissenschaftliche und praktische Arbeit mit Frühgeborenen ab dem Vorschulalter und ihren Familien, Weiterbildungen in Systemischer Beratung und Therapie, EPB®, EBT4-10®

Dr.in Anne Katrin Künster

Dipl.-Psychologin, Leitung Institut Kindheit und Entwicklung, Systemische (Familien-)Therapeutin, Ausbilderin EPB® und EBT4-10®. Schwerpunkte in Fortbildung und Forschung: Kindliche Entwicklung, Eltern-Kind-Beziehungen, Frühe Hilfen und Kinderschutz, Entwicklung, Erprobung und Implementierung empirisch abgesicherter Vorgehensweisen für die Praxis

PII/08: „Leben, um zu sterben? Paare begleiten nach pränatal diagnostischem Befund einer lebenslimitierenden Prognose ihres Kindes bei dem Wunsch die Schwangerschaft fortzuführen.“ Esther Ingerle, Andrea Schiller

Pränatales ACP: Vorgeburtliche Palliativplanung und palliative Geburt.

Die TeilnehmerInnen lernen wichtige Aspekte der vorausschauenden Planung unter der Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Eltern, v.a. soll auf die Chancen und Herausforderungen interdisziplinär geführter Elterngespräche eingegangen werden. An Fallbeispielen werden Themen wie der Erhalt der Autonomie Betroffener und der Fähigkeit, informiert Entscheidungen für das Kind zu treffen (shared decision making) erarbeitet werden.

Platz soll auch der Reflexion möglicher Paardynamiken im Elternwerden bei zugleich Vorbereitung auf Verlust und Trauer eingeräumt werden und Möglichkeiten die gesamte Familie mit Geschwisterkindern in das Willkommenheißen und Verabschieden des Kindes einzubeziehen.

Mag.a Esther Ingerle

seit 2004 als Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin m. Schwerpunkt Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie tätig, seit 2010 Schwerpunkt in Sterben, Tod und Trauer in der Familie; seit 2021 systemische Familientherapeutin;

Vortragstätigkeit i.R.d. Tätigkeit als Studienassistentin an der Uni Wien am Institut f. Psychologie (2003-2004), als Referentin f. d. Berufsverband Österreichsicher Psychologinnen (2004) und als Vortragende am Wifi für den Lehrgang „Lebens- und Sozialberater“ und „Ehe- und Familienberater“ (2005-2009), Vortragstätigkeit an der Lehranstalt für Systemische Familientherapie (2022);

In freier Praxis tätig (seit 2006)

Mutter zweier Kinder

Dr. Andrea Schiller, MSc.

  • Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde
  • Neonatologin
  • Master in Palliative Care
  • Oberärztin im St. Josef KH, Wien
  • Ärztliche Leiterin Perinatale Palliative Care

Zusatzausbildung: Traumatherapie

PII/09: „Die Rolle der Städte und Gemeinden in der Unterstützung & Begleitung von werdenden und frischgebackenen Eltern und deren Kindern.“ Katharina Hager

Vorstellung des familienfreundlichen und generationengerechten Rahmenkonzeptes der Stadt Laufen (Bayern) mit besonderem Fokus auf die Förderung und Unterstützung von werdenden und frischgebackenen Eltern und deren Kindern.

Die Notwendigkeit einer Willkommenskultur für Neugeborene und deren Familien

  • Schutz- und Belastungsfaktoren in der frühen Kindheit und daraus ableitbare Bedarfe von Neugeborenen und Kleinkindern
  • Entwicklungsaufgaben und ausgewählte Bedarfe der Eltern mit der Geburt eines Kindes

Neugeborene und deren Familien – ein Handlungsfeld für Kommunen
Rechtliche Rahmenbedingungen, Aufgaben, Ziele von Kommunen

  • Volkswirtschaftlicher Nutzen durch frühe Förderung
  • bestehende Konzepte von Städten, Gemeinden und Landkreisen

familienfreundliches und generationengerechtes Rahmenkonzept am Beispiel der Stadt Laufen

  • Vision und Zielsetzung
  • Nutzen
  • Prinzipien
  • Themenfelder
  • Bausteine, Konzeptphasen, Meilensteine und Zeitplan
  • Pilotierung
  • Qualitätssicherung

Erste Erfahrungswerte aus der Umsetzung des kommunalen Handlungskonzeptes

Dipl. Päd. und Master of Early Life Care Katharina Hager

  • Seit 2009 in der Kinder- und Jugendhilfe, Schwerpunkt Prävention, Familienförderung, Jugendarbeit in Bayern aktiv
  • 2020: neue Stelle in der Stadt Laufen angetreten als Familienbeauftragte – hier zuständig von der Schwangeren bis zu den Senioren auf struktureller, konzeptioneller und operativer Ebene
  • 2019 im Rahmen des ELC-Studiums: Masterarbeit über „Kommunales Rahmenkonzept der Frühen Förderung & Unterstützung in Städten und Gemeinden“
PII/10: „Als ich meine Stimme verlor – Gebären unter fremden Menschen.“ Maryam Alemi

Was bedeutet es, im Ausland ein Kind zur Welt zu bringen? In diesem Workshop werden wir uns  anhand einer persönlichen Erfahrung damit auseinandersetzen, wie es sich anfühlen kann, wenn man umgeben von einem System gebärt, das man nicht kennen oder verstehen kann, manchmal auch umgeben von Menschen, die einen nicht verstehen.

Welche Probleme können daraus entstehen? Kann man die Kontrolle über seine eigene Betreuung behalten oder übernehmen? Wenn man nicht für sich und sein Kind sprechen kann, wer dann? Sind die eigenen Gefühle in einem fremden System noch legitim und werden persönliche Wünsche und Forderungen anerkennt, auch wenn diese Wünsche nicht den Erwartungen des Systems entsprechen?

Der Workshop gibt die Möglichkeit sich damit auseinanderzusetzen, wie sich eine Geburt in der Fremde auf die Mutter-Kind-Beziehung auswirken kann, wenn sich die Mutter dem medizinischen Apparat unterwerfen und ihre Autonomie abgeben muss, und sie keine Sprache für ihre Bedürfnisse finden kann. Er soll für dieses Thema sensibilisieren und zur Verbesserung der Versorgung anregen.

Maryam Alemi MA, BA

ist britische Anwältin und Erfahrungsexpertin, die seit 20 Jahren in Österreich mit ihrem österreichischen Mann und Kindern lebt. Sie leitet die Rechtsberatung der Caritas Wien, wo sie sich auf die Beratung und Vertretung von Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt in ihrem aufenthaltsrechtlichen Verfahren spezialisiert hat. Aber ihr Hauptberuf ist als Mutter von zwei zweisprachigen Kindern, die mit zwei Kulturkreisen aufwachsen.

PII/11: „Männlich, weiblich, divers - geschlechtssensibler Umgang mit einem intergeschlechtlichen Kind", Ursula Rosen

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Ursula Rosen

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PII/12: „Eltern - Smartphone - Kind: Geteilte Aufmerksamkeit oder Absorbierung?“, Antonia Dinzinger

Babys und Kleinkinder brauchen für eine gesunde bio-psycho-soziale Entwicklung nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Fürsorge von einer feinfühligen Bezugsperson. Doch was passiert, wenn Eltern ihre Aufmerksamkeit zwischen Baby und Smartphone aufteilen müssen? Wenn die Interaktionen zwischen ihnen und ihren Kindern von ständigen Benachrichtigungen und leuchtenden Bildschirmen unterbrochen werden?

Smartphones sind Teil des (Familien-)Alltags geworden und gleichzeitig wissen wir kaum, welchen Einfluss die Benutzung digitaler portabler Geräte auf die Beziehungsgestaltung hat.

Dieser Workshop gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und präsentiert die Forschungsergebnisse der am ELC Institut durchgeführten Studie zu den Auswirkungen elterlicher Smartphone-Nutzung auf kardiovaskuläre Parameter von Mutter und Baby. Um zu verstehen, warum gerade für diese Gruppe die Auswirkungen der elterlichen Smartphone-Nutzung hochrelevant sind, werden die Grundlagen von Interaktions- und Kommunikationsprozessen im Säuglingsalter erläutert und deren Einfluss auf die emotionale Entwicklung des Kindes beleuchtet. Ergänzt werden die theoretischen Erkenntnisse mit praxisbezogenen Fallbeispielen und Tipps.

Antonia Dinzinger MSc

ist Psychologin und arbeitet wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Early Life Care. Als Bindungsforscherin befasst sie sich vor allem mit frühen Interaktions- und Bindungserfahrungen und leitet im Rahmen ihrer Arbeit die Urvertrauen-Studie sowie das Reflecting Minds Projekt. Neben Ihrer Forschungstätigkeit arbeitet sie als Referentin und Dozentin im ULG Early Life Care und an der Paris Lodron Universität Salzburg.

ABGESAGT - PII/13: „Lesung und Gespräch“ Klimakrise und Familienalltag, Günther Wessel

Über die Auseinandersetzung mit selbstverständlichen Verhaltensweisen und Widersprüchen

Dass wir die Guten sind, davon waren wir überzeugt. Wir trennten ordentlich unseren Müll, fuhren häufig Fahrrad, kauften im Bioladen das Schnitzel vom ehemals glücklichen Landschwein, mal auch Tofu und Seitan. Auch der Wein durfte aus ökologischem Anbau sein. Jedenfalls, wenn er gut war. Wenn wir flogen, dann mit schlechtem Gewissen. Wir lasen eifrig Artikel über Klimakonferenzen, schüttelten die Köpfe über die Politik und kauften in einer Mischung aus Fatalismus und naiver Hoffnung, dass es doch noch mal gut geht, Biotomaten.

Wir wussten auch, dass wir im Anthropozän leben, der Epoche, in der wir Menschen die wichtigsten Einflussfaktoren für die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden sind.

Doch Wissen führt nicht automatisch zu verändertem Handeln: Unsere Selbstgewissheit erschütterte das genaue Ausrechnen der familiären CO2-Bilanz: 42 Tonnen CO2 für vier Personen. Deutlich höher als gedacht. Wir kamen ins Grübeln: Kann eine vierköpfige Familie in Deutschland so leben, dass es dem Klima nicht schadet? Und starteten den Versuch.

Günther Wessel

Geboren 1959 weit im Westen Deutschlands, seit 2007 in Berlin. Studium Germanistik, Philosophie, Erziehungswissenschaft und einige Semester Kunstgeschichte. Volontariat, Lektor  in einem Sachbuchverlag, seit 1992 freiberuflicher Journalist, Autor und Lektor. Stationen: Köln, Hamburg, Washington (1998-2001), Brüssel (2001-2007). Autor von Reiseführer und Biographien, Jugendbüchern und Sachbücher, dazu längere Hörfunkfeatures im öffentlich-rechtlichen Hörfunk, vor allem zu den Themenfeldern Umwelt, Politik und Kultur. Fester Sachbuchrezensent für Deutschlandfunk Kultur.

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