Geschäftsstelle

GAIMH
Hernalser Hauptstraße 15/2/9
A - 1170 Wien

Schreiben Sie uns
info@gaimh.org

Über Uns

GAIMH - Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit

Die GAIMH setzt sich ein für die Förderung seelischer Gesundheit in der frühen Kindheit sowie für die Vermeidung und Früherkennung von Fehlentwicklungen.

Parallelveranstaltungen, Freitag 15.00 - 16.30

Block II

PII/01: Bindungsorientierung lebendig vermitteln, Nicola Schmidt

Ich arbeite seit über 10 Jahren mit Eltern in Einzelberatungen und jeden Sommer in Familiencamps. Dort begleiten wir Eltern eine Woche lang 24 Stunden lang in einem Tipi-Camp und üben in Workshops und in der Praxis, wie wir Kinder begleiten können. Dabei versuchen Eltern oft, ihren Kindern möglichst viele Bedürfnisse zu erfüllen, um eine gesunde Bindung zu ermöglichen. Sie sehen dies als Abgrenzung zu ihrer eigenen Erziehung. Bei vielen Eltern führt dies zu Unzufriedenheit, Erschöpfung und nicht selten zu plötzlichen Wutausbrüchen gegen die Kinder. In diesem Workshop will ich orientiert an neurobiologischen Erkenntnissen und praxisorientiert der Frage nachgehen: Wie können wir als Fachleute Eltern so begleiten, dass sie Bindung und Autonomie ermöglichen, ohne selbst auszubrennen? Welche Interventionen funktionieren, welche Erfahrungen helfen den Eltern?

Nicola Schmidt

Master of Social Science, Dozentin, Wissenschaftsjournalistin, Autorin, Bloggerin, Gründerin und Geschäftsführerin des „artgerecht“ Projektes. Hennigsdorf, D

PII/02: Bindung oder Autonomie? Betonen wir zuviel das Bindungsbedürfnis?, Egon Garstick

Laut Heidi Kellers Buch "Mythos Bindung" haben wir im Frühbereich tätigen Fachkräfte in unseren demokratischen Gesellschaften uns durch die Bindungstheorie dazu verleiten lassen, zu hohe unkritische idealistische Forderungen an die Qualität in der frühkindlichen Betreuung zu stellen! Heidi Keller habe die Fachwelt damit konfrontieren wollen, wie gefährlich es sei, wenn die Bindungstheorie unkritisch rezipiert wird und welche untragbaren Konsequenzen sich daraus für die Praxis ergeben. Was für untragbare Konsequenzen sind denn das, die sich durch eine blinde Übernahme der Theorie in die Praxis ergeben? Bowlby wurde zu seiner Zeit in der psychoanalytischen Gesellschaft für seine Betonung des primären Bindungsbedürfnis angegriffen und heute kommt Kritik aus der kulturpsychologischen Richtung. Ist das eine unbewusste, ungewollte Wiederholung eines Abwehrreflexes? Soll nicht, darf nicht mehr gesehen werden, wie schmerzhaft und pathologisierend zu frühe Trennungen sind? Unterwirft man sich mit dieser Kritik an den Kernaussagen der Bindungstheorie dem ökonomischen Sparzwang in unserer kapitalistischen Gesellschaft, ohne zu reflektieren, was die Spätfolgen einer unzureichenden Qualität in der frühkindlichen Betreuung auch u.a. ökonomisch für eine demokratische Gesellschaft bedeuten? Sie kommt relativ spät in der GAIMH, aber hoffentlich nicht zu spät die Auseinandersetzung mit dem Thema!

ak.grad. Egon Garstick

Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut in Psychotherapeutische Praxis tätig. Zürich, Ch

PII/03: Erfahrungen von emotionaler Gewalt: Bedeutung für die frühkindliche Entwicklung und Möglichkeiten der Intervention, Karl Heinz Brisch

Es ist immer noch wenig bekannt, wie stark Erscheinungsformen von emotionaler Gewalt – etwa in Eltern-Kind- Beziehungen, Familien, Partnerschaften – die körperliche, psychische und soziale Entwicklung eines Menschen, besonders im frühen Kindesalter, traumatisieren können. Ablehnung bis zur emotionalen Vernachlässigung, Zurückweisung, Kränkung, beharrliches Schweigen, Demütigungen, Hass können solche emotionalen Gewalterfahrungen sein, die von Kindern ähnlich intensiv und schmerzlich erlebt werden wie körperliche und sexuelle Gewalt. Dies hat langfristige und gravierende Auswirkungen auf alle psychischen, körperlichen und sozialen Bereiche der Betroffenen. Hieraus entstehen u. a. pathologische Bindungen des Opfers an die Täter, Depressionen, Angsterkrankungen sowie Erkrankungen mit dissoziativer Symptomatik und vielfältige Muster von Bindungsstörungen. Beispiele aus Behandlungen werden vorgestellt und können auch von den Teilnehmer:innen eingebracht werden.

Univ.-Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch

Univ.-Prof. an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg.

Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, vormals Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg, Gründungsmitglied der GAIMH, Entwickler derPräventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«. Ulm, D

PII/04: Social Media und Pädagogik - Chancen und Risiken, Susanne Mierau

Social Media bietet einen großen Raum, um Eltern auf eine einfache Weise über pädagogische und psychologische Themen zu informieren. Gleichzeitig finden sich auf Social Media aber auch viele Stimmen und Videos, die Informationen transportieren, die nicht auf dem neuesten Stand der Forschung sind und Personen mit zweifelhafter/keiner Expertise bieten freie und kostenpflichtige Beratungen an. Politische Beeinflussung, gerade in Bezug auf traditionelle Rollenbilder, findet sich ebenfalls in verschiedenen Angeboten. Im Workshop wollen wir über dieses breite Feld diskutieren und erkunden, wie Fachinhalte näher an Eltern herangetragen werden können, warum aber auch Vorsicht geboten ist, Eltern zu sehr von diesem Medium abhängig zu machen.

Susanne Mierau, Dipl.-Pädagogin

Autorin, Bloggerin, Gründerin der Kanäle »Geborgen Wachsen«. Eberswalde, D

PII/05: Bewegung und Autonomie: Die Rolle motorischer Fähigkeiten in der frühkindlichen Entwicklung, Gabriela Markova & Maren Passow

Der Beginn eigenständiger Fortbewegung verändert die Wahrnehmung der physischen und sozialen Umwelt von Kindern und wird als wichtiger Meilenstein in ihrer Entwicklung angesehen. Neben der Mobilität fördert sie wichtige Entwicklungsschritte in den Bereichen Sprache, Kognition und soziale Kommunikation. Tatsächlich beeinflusst eigenständige Bewegung im sozialen Kontext unsere Beziehungen: Den Menschen, die wir mögen, nähern wir uns, von anderen halten wir eher Abstand. Die Fähigkeit, räumliche Nähe und Distanz angemessen anzupassen, ist daher entscheidend für soziale Begegnungen. Koordination von Bewegung, ob bewusst wie beim Tanzen oder unbewusst wie beim gemeinsamen Gehen, spielt dabei eine zentrale Rolle.

In diesem Workshop beleuchten wir die Verbindung zwischen motorischen Fähigkeiten und dem frühkindlichen Ausdruck von Autonomie. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen erfahren die Teilnehmenden, wie Bewegungen in der frühen Entwicklung das Erleben von Koordination mit anderen prägen und welche Rolle dies für das Autonomieempfinden spielt. Dabei diskutieren wir, wie motorische Fähigkeiten die Selbstwirksamkeit und Explorationsfreude von Säuglingen fördern und die Entwicklung von Autonomie unterstützen.

Institut für Early Life Care der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Salzburg

Dr.in Gabriela Markova

ist Psychologin und Senior Scientist am Institut für Early Life Care der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. Sie ist spezialisiert auf die frühe Entwicklung sozialer Kognition sowie auf die neuronale und behaviorale Interaktion von Säuglingen mit Eltern und Gleichaltrigen. Zuvor leitete sie die Forschung bei RED NOSES Clowndoctors International und lehrte an der Universität Wien und der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Dr. Markova publizierte umfangreich zur Entwicklung sozialer Interaktionen, zum Spiel und Humor bei Säuglingen und Kindern.

Dr.in Maren Passow

ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Early Life Care. Aktuell befasst sie sich mit der Entwicklung eines interprofessionellen Screening-Instruments zur Erkennung psychosozialer Belastungsfaktoren bei werdenden Eltern. Mit langjähriger Erfahrung in der Diagnostik und Therapie allergischer Erkrankungen, bringt sie zudem fundiertes Wissen in der ganzheitlichen Familienbetreuung ein.

PII/06: Das Kind, das aus dem Rahmen fällt - Die Begleitung von Kindern mit herausforderndem Verhalten, Klaus Kokemoor

Kinder mit herausforderndem Verhalten lösen bei pädagogischen Fachkräften nicht selten das Gefühl von Ohnmacht aus. Das Bild welches wir dann in der Regel von Kind haben, verschleiert jedoch die Hintergründe für das so anstrengende Verhalten. Wir wollen im interaktiven Vortrag an Hand von Videobeispielen hinter diesen Schleier schauen und uns die Hintergründe vor Augen führen. Das Erkennen bietet die Grundlage, um dann mit konkreten Handlungsoptionen auf das Kind reagieren zu können. Hier wird in vielen Fällen eine Parallele zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft deutlich.

Klaus Kokemoor, Diplom Sozialpädagoge

Jg.1962, ist Vater von drei Töchtern, Diplom-Sozialpädagoge, Supervisor, Therapeut (Entwicklungsbegleitung Doering, Psychomotorische Praxis Aucouturier sowie Marte-Meo Video Interaktionsanalyse). Koordinator für das Thema Inklusion der Stadt Hannover. Seit 1982 beschäftigt er sich in Praxis und Theorie mit Menschen mit Autismus. Autor der Bücher Autismus neu verstehen, Das Kind das aus dem Rahmen fällt, Von der Ohmacht zur Handlungskompetenz, Entwicklungsbegleitung autistischer Kinder sowie Blackbox Medienkonsum.

PII/07: (K)Ein „Gerangel“ am Essenstisch -Was hat Essen mit Beziehung zu tun?, Nina Allwang, Bärbel Derksen und Mirjam Hilgerloh

Wer kennt das nicht, dass es besser schmeckt in geselliger und angenehmer Atmosphäre und es uns die Lust am Essen verdirbt, wenn „etwas im Raum schwebt“. Daher stellen wir uns in diesem Workshop die Frage, welche Bedeutung Beziehung und Autonomie beim Essen hat.
Anhand von Selbsterfahrung und Videobeispielen möchten wir Beziehungsqualitäten erfahrbar machen. Der besondere Schwerpunkt im Workshop liegt auf der Videointeraktionsanalyse. Mit der EPB®-Methode (Entwicklungspsychologische Beratung®0-3) wollen wir uns dem anspruchsvollen und dynamischen Abstimmungsprozess zwischen Eltern und Kind widmen und unsere Beobachtungsfähigkeit für Feinzeichen, Bedürfnisse und Fähigkeiten schulen. Die Teilnehmer*innen werden für Entwicklungsaufgaben in den unterschiedlichen Altersstufen sensibilisiert und erste Ideen entwickelt, wie darauf alters- und entwicklungsadäquat eingegangen werden kann.

Nina Allwang

Physiotherapeutin, Bobath Therapeutin, EPB®-Dozentin, Systemische Beraterin
(DGSF), akad. Expertin in Early Life Care. München, D

Bärbel Derksen, Dipl. Psych.

Psych. Psychotherapeutin, EPB®-Dozentin, Landeskoordinatorinnen Frühen Hilfen. Berlin, D

Mirjam Hilgerloh

Logopädin, EPB®-Dozentin, Castillo Morales®-Therapeutin, Systemische Beraterin (DGSF), I.B.T. ®-Therapeutin, Bad Tölz, D

PII/08: Von der Symbiose zur Begegnung - Bindungsanalyse nach Hidas und Raffai, Bettina Duesmann und Dorit Göbel

Von Anfang an sind Gesehen-, Gehört- und Gefühlt-Werden menschliche Grundbedürfnisse. Wie diese schon während der Schwangerschaft beantwortet werden können, zeigt die Begleitung mit der Bindungsanalyse nach Hidas und Raffai. In tiefer Entspannung können die Eltern und das Baby miteinander in Kontakt und in einen Dialog finden. Es wird differenziert: wo fange ich an, wo höre ich auf? Wo fängst du an, wo hörst du auf? Wie bewegen wir uns miteinander, wie unterscheiden sich unsere Körper, unsere Wahrnehmungen und (inneren) Bewegungen? Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten werden entdeckt. Für das Kind und die Eltern wird Vorhersehbarkeit geschaffen - auch für den prägenden und umwälzenden Übergang, den die Geburt bedeutet. Die Geburt - die Krise - gemeinsam zu durchleben und verbunden zu sein und es möglichst zu bleiben in Anerkennung der je eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten dürfte Autonomie und Bindung lebenslang stärken. Der Workshop macht Ansätze erfahrbar und lädt zum Austausch ein.

Bettina Duesmann, Hebamme MSc

Geburtshaus Tübingen, Hausgeburtshilfe, Bindungsanalytikerin, Selbsterfahrungskurse zur Integration prä- und perinataler Erfahrungen, in Weiterbildung, zur Trainerin für Bindungsanalyse und zur EEH-Fachberaterin. Tübingen, D

Dorit Göbel

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Dipl. Soz.arb/-päd-/-Supervisorin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Familientherapeutin, Körperpsychotherapeutin, Bindungsanalytikerin mit Lehr- und Supervisionsberechtigung. Kassel, D

PII/09: EPB® und EBT4-10® als Methoden zur Interaktionsberatung – aktuelles aus Anwendung und Forschung, Nina Gawehn und Anne-Katrin Künster

Die physische wie psychische Befindlichkeit und Entwicklung von Kindern ist eng mit der Fürsorge durch ihre Bezugspersonen verwoben. Daher setzen präventive und interventive Ansätze häufig an der Förderung elterlicher Beziehungs- und Erziehungskompetenzen an. Die Entwicklungspsychologische Beratung (EPB®) wurde auf der Grundlage der ethologischen Bindungstheorie, dem Entwicklungsmodell von Als und Brazelton, dem Konzept des intuitiven Elternverhaltens sowie Methoden zur Verhaltensbeobachtung konzipiert. Sie ist ein ressourcenorientiertes Angebot zur Förderung elterlicher Kompetenzen und der Eltern-Kind-Beziehung. Zentrales diagnostisches und therapeutisches Instrument stellt die Video-Analyse und das Video-Feedback dar. Die Wirksamkeit und Anwendbarkeit der EPB® wurde in zwei Studien für spezifische Risikogruppen sowie im Rahmen einer Untersuchung in den Frühen Hilfen bestätigt. Eine Weiterentwicklung des Konzeptes (Entwicklungspsychologische Beratung und Therapie für Familien mit Kindern von 4 bis 10 Jahren, EBT4-10®) ermöglicht es nun auch bei Familien mit Kindern im Vorschul- und Grundschulalter eine bindungsbasierte Eltern-Kind-Beratung durchzuführen. Im Workshop wird ein anschaulicher Überblick über die beiden Beratungsmethoden sowie den aktuellen Stand der Forschung insbesondre hinsichtlich der Abwendung im Rahmen der Frühgeborenennachsorge der Klinik für Kinderund Jugendmedizin in Dortmund und in den Frühen Hilfen gegeben.

Prof. Dr. Nina Gawehn

Hochschule für Gesundheit Bochum und Institut Kindheit und Entwicklung. Bochum, D

Dr. Anne-Katrin Künster

Psychologin, Leitung des Instituts Kindheit und Entwicklung, Ulm (IKE), Systemische (Familien-)Therapeutin und Supervisorin (DGSF) und Traumatherapeutin, Ausbilderin Entwicklungspsychologische Beratung und Therapie (EPB® und EBT4-10®). Ulm, D

PII/10: Erfahrungsbericht zum Gruppenangebot «In Kontakt von Anfang an» für Bezugspersonen mit Babys bis zu 1 Jahr in der MegaMarie: Innovativer Ansatz der präventiven offenen Gruppenarbeit mit Müttern (oder anderen Bezugspersonen) und Babys, Olga Popova

Im Workshop wird eine Methode zur Arbeit in offenen Eltern-Kind-Gruppen mit Müttern und Babys bis zu einem Jahr vorgestellt. Dieses Angebot wird seit vier Jahren im Spiel-, Werk- und Begegnungsraum MegaMarie im Kulturpark durchgeführt. Die MegaMarie ist ein Praxisprojekt des Marie Meierhofer Instituts für das Kind und richtet sich an Familien mit jungen Kindern. Die Idee zur Gründung der Gruppe „In Kontakt – von Anfang an“ entstand als Erweiterung der bestehenden präventiven Angebote für Familien, insbesondere PEKiP (Prager-Eltern-Kind-Programm) und SAFE® (Sichere Ausbildung für Eltern). Beide Programme fokussieren sich auf die Themen Bindung und Autonomie. Unser Ziel war es, diese Prinzipien in einem offenen Format anzuwenden. Dazu haben wir wesentliche Elemente beider Programme verwendet und über vier Jahre hinweg kontinuierlich einen optimalen Kontext für das offene Gruppenformat entwickelt. Das offene Gruppenformat ist ein zentrales Konzept des Projekts MegaMarie und ermöglicht eine größtmögliche Niederschwelligkeit. Das Konzept des Spielraums und Beispiele aus der Gruppenarbeit werden in einer Präsentation vorgestellt. Wir untersuchen, wie die Themen Autonomie und Bindung konkret in der Gruppenarbeit mit Säuglingen und Eltern behandelt werden und welche Methoden zur Unterstützung dieser Prozesse eingesetzt werden können. Dabei betrachten wir sowohl die Stärken als auch die Schwächen dieses Ansatzes im Vergleich zu den bewährten geschlossenen Gruppenformaten. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Olga Popova, Diplom Psychologin

Dipl. Psychologin, Leiterin von PEKiP- und SAFE-Gruppen, FamilyLab-Beraterin und IBT-Traumatherapeutin, B.A.S.E. Babywatching-Gruppenleiterin. Zürich, CH

PII/11: Elternverhalten und Emotionsregulation von Kleinkindern in Kontakt mit Müttern und Vätern, Lucie Lichtenstein & Laura Mühling

Das Verhalten von Eltern stellt einen zentralen Einflussfaktor in der Sozialisation von Kindern dar. Zur Erfassung des Elternverhaltens werden in Studien häufig Fragebogenverfahren genutzt, wobei die aktuelle Forschungslage zeigt, dass die Selbsteinschätzung von Eltern nicht hoch mit ihrem konkret beobachtbaren Elternverhalten in Interaktionssituationen übereinstimmt. Beobachtungsverfahren können im Kontext der Interaktion von Eltern mit ihren Kleinkindern somit zentrale Erkenntnisse über Interaktionsmuster innerhalb der Familie liefern. In dem Workshop soll daher anhand von praktischen Übungen an Videobeispielen ein Einblick in Beobachtungsverfahren zu elterlichem Interaktionsverhalten gegenüber ihren Kleinkindern (z. B. Fürsorge-Feinfühligkeit, herausforderndes Elternverhalten) sowie Emotionsregulationsstrategien der Kinder erfolgen. Die praktischen Übungen werden durch aktuelle Forschungsergebnisse aus einem groß angelegten längsschnittlichen Forschungsprojekt, der Kleinkindstudie, ergänzt. Insgesamt soll so die Bedeutung des Elternverhaltens für die Entwicklung der kindlichen psychologischen Anpassung erarbeitet werden. Auch Unterschiede in Mutter-Kind und Vater-Kind Interaktionen sowie deren Implikationen für die Praxis werden diskutiert.

Dr. Lucie Lichtenstein

wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Zimmermann), Bergische Universität Wuppertal, Forschungsschwerpunkte:, Emotionsregulation in der frühen Kindheit, Risikoeinflüsse auf die emotionale Entwicklung, Bindung im Jugendalter, Emotionsregulation im Jugendalter, Experimentelle Emotionsinduktion, Projekt „Kleinkindstudie“

Dr. Laura Mühling

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Zimmermann), Bergische Universität Wuppertal, Psychotherapeutische Tätigkeit in der Universitätsambulanz für Psychotherapie der Bergischen Universität Wuppertal, Postgraduelle Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und Zusatzqualifikation für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (ZKJP), Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Psychotherapie (ZPT)

© GAIMH - Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit

seit 1996 - 2025 - Impressum | Datenschutz

Geschäftsstelle: Hernalser Hauptstraße 15/2/9, A - 1170 Wien
info@gaimh.org

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Sie fortfahren, nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf der GAIMH-Webseite einverstanden sind. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung - Cookies
Zustimmen