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Vorträge
Donnerstag, 6. März 2025
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Prof. Dr. Peter Zimmermann
Bergische Universität Wuppertal
Lehrstuhl Entwicklungspsychologie
Forschungsschwerpunkte:
Bindung
- Bindungserfassung in der mittleren Kindheit und im Jugendalter
- Bindungsstörungen im Kindes- und Jugendalter
- Bindungsentwicklung im Lebenslauf
Emotion
- Entwicklung der Emotionsregulation über die Lebensspanne
- Entwicklung der Emotionserkennung über die Lebensspanne
- Emotionale Kompetenz
- Psychphysiologie von Emotionen
- Blickanalysen mittels Eye-Tracking
Gen- Umwelt- Interaktion
- Konsequenzen der Interaktion von Beziehungserfahrungen und molekulargenetischen Unterschieden
Freitag, 7. März 2025
Aktuelle Forschung zur Interaktions- und Beziehungsqualität zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern zeigen deutlich, dass diese darüber entscheiden, ob der Besuch einer Kindertageseinrichtung für das Wohlergehen, die Entwicklung und Bildung der Kinder förderlich ist oder nicht. Feinfühligkeit stellt eine Grundvoraussetzung für den Aufbau von sicheren Fachkraft-Kind-Beziehungen dar und beinhaltet die Unterstützung von Bindungs- und Autonomiebedürfnissen bei einzelnen Kindern sowie die empathische Regulation der dynamischen Gruppensituation. Inwieweit es pädagogischen Fachkräften gelingt, feinfühlig die Bindungs- und Autonomiebedürfnisse von Kindern im Kita-Alltag zu begleiten, hängt nach neuesten Studien auch von ihrer Mentalisierungsfähigkeit ab. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie die Feinfühligkeit und Reflexionsfähigkeit von pädagogischen Fachkräften und damit auch die Interaktionsqualität in der Kita-Praxis gesichert und weiterentwickelt werden kann.
Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll
- Seit 2006 Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) in München.
- Studium der Psychologie in Regensburg und Promotion bei Prof. Dr. Klaus Grossmann zur Bindungsentwicklung von der frühen Kindheit bis ins Jugendalter.
- Ab 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, 2005 Habilitation an der LMU München.
- Seit 2012 APL-Professur für Psychologie an der LMU München.
- Seit 2023 Lehrbeauftragte der OTH Amberg im Masterstudiengang Educational Technologies.
- Forschungsschwerpunkte: Bindungs- und Explorationsentwicklung von der Kindheit bis ins Jugendalter, Bildung und Beziehungsqualität, Qualität frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung.
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Prof. Dr. Enno Hermans
Institut für Systemische Familientherapie, Supervision & Organisationsentwicklung Essen
Die Bedeutung der Partnerschaft der Eltern für die kindliche Entwicklung wird in der Bindungsforschung selten thematisiert. Dabei spielt sie eine hoch relevante Rolle sowohl in Bezug auf den «sicheren Hafen», welchen das Zuhause für das Kind darstellt, das Familienklima und die elterliche Wärme, Verfügbarkeit und Präsenz und damit in besonderem Ausmass für die Sensitivität der Eltern gegenüber dem Kind. Paarkonflikte in allen Schattierungen beeinträchtigen diese bindungsrelevanten Aspekte beträchtlich und schaffen ungünstige Konstellationen für die emotionale Sicherheit des Kindes. Im Vortrag werden verschiedene Konfliktstile (verbal-aggressiv, vermeidend, schwelend, passivaggressiv) und ihre Auswirkungen auf das Kind auf kognitiver, emotionaler, behavioraler sowie sozialer Ebene thematisiert. Kurz werden Ideen zur Prävention skizziert.
Prof. Dr. Guy Bodenman
Universität Zürich
Samstag, 8. März 2025
Nach Etablierung einer Vertrauensbeziehung im ersten Lebensjahr, stellen Kleinkinder in der Autonomieentwicklung neue Anforderungen an die elterliche Feinfühligkeit. Der Umgang mit Wut und Ärger tritt in den Vordergrund, also wenn das Kind sich nicht allein beschäftigen kann, stark klammert oder stark und heftig trotzt. Im Vortrag werden die typischen Verhaltensprobleme des zweiten Lebensjahres erläutert, die Psychodynamik mithilfe eines videographierten Fallbeispiels aus der „Münchner Sprechstunde für Schreibabys“ geschildert und spezifische Möglichkeiten der Intervention aufgezeigt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Autonomieentwicklung vor dem Hintergrund der Bindungsentwicklung, der sogenannten „Bindungsorientierten Erziehung“ sowie den Einfluss der Erfahrung des unstillbaren Schreiens auf die Erziehungskompetenzen der Eltern gelegt werden, die jetzt verstärkt gefordert sind. Außerdem werden vor einem systemischen generationsübergreifenden Hintergrund Lösungsansätze dargestellt, um aus Hilflosigkeitserfahrungen kompetentes Grenzensetzen und eine gesunde Autonomieentwicklung für alle zu ermöglichen.
Dr. Michael Schieche
psychologischer Psychotherapeut (ST), systemischer Familientherapeut, 1992-1996 Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie Universität Regensburg (Prof. Großmann), Promotion 1996 im Bereich Bindungsforschung. 27 Jahr klinische Tätigkeit “Münchner Sprechstunde für Schreibabys” (Prof. Papousek) am Kinderzentrum München. Dazu 2013 - 2015 Psychologische Leitung der Sozialpädiatrischen Klinik des Kinderzentrums. Seit 2021 Leitung Ambulanz des vft - systemisches Institut München, verantwortlich für Approbationsausbildung in systemischer Therapie des vft. Dazu seit 1999 freie Praxis: Paar- und Familientherapie.
Schwerpunkte: frühkindliche Regulationsstörungen, systemische Therapie, Anwendungen der Bindungstheorie in der Praxis (Stärken von Feinfühligkeit), Bindung und Autonomie, STEEP, Videogestütztes Arbeiten
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Prof. Ph. D. Jude Cassidy
ist Professorin für Psychologie an der University of Maryland in College Park, wo sie als „University of Maryland Distinguished Scholar-Teacher“ ausgezeichnet wurde. Sie leitet zudem das Maryland Child and Family Development Laboratory. Dr. Cassidy ist Mitherausgeberin der Zeitschrift “Attachment and Human Development” und zusammen mit Phillip Shaver Co-Herausgeberin des “Handbook of Attachment: Theory, Research, and Clinical Implications” (Guilford Press, 2008). Kurz nach dem Erhalt ihres Ph.D. von der University of Virginia erhielt sie 1991 den Boyd R. McCandless Young Scientist Award der American Psychological Association. Sie ist Fellow der Association for Psychological Science und der American Psychological Association. Ihre Forschung wurde unter anderem vom National Institute of Mental Health, dem National Institute of Child Health and Human Development, dem National Institute on Drug Abuse, der Substance Abuse and Mental Health Services Administration und dem Krieger Fund gefördert. Zu ihren Forschungsinteressen gehören: die sozial-emotionale Entwicklung von der Kindheit bis ins Jugendalter mit einem Schwerpunkt auf Bindung und familiären Beziehungen; soziale, kognitive und regulatorische Mechanismen, durch die frühe familiäre Erfahrungen das spätere Wohlbefinden und die Beziehungen beeinflussen; Zusammenhänge zwischen Risikoverhalten von Jugendlichen, regulatorischen Fähigkeiten und familiären Beziehungen; sowie Frühinterventionen, die darauf abzielen, das Risiko von unsicherer Bindung und psychischen Störungen zu verringern und die regulatorischen Fähigkeiten von Kindern sowie positive Beziehungen zu Gleichaltrigen zu unterstützen.