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GAIMH
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GAIMH - Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit

Die GAIMH setzt sich ein für die Förderung seelischer Gesundheit in der frühen Kindheit sowie für die Vermeidung und Früherkennung von Fehlentwicklungen.


Parallelveranstaltungen, Samstag, 10.30 – 12.00 Uhr

Fachhochschule OST, Werdenbergstrasse 4, 9470 Buchs

Block I

PI/01: Besichtigung "Storchennest Grabs": Das Haus fürs kleine Kind – hier spielt sich Grosses ab, Marianne Schmid und das Team des Storchennests

Wie wirkt die Architektur sich aus auf die Willkommensgeste eines Baus? Auf die Einladung zum freien, nicht angeleiteten Spiel? Auf das wohlig Umhülltsein? Auf das Gefühl von Ruhe und Sicherheit?

Wie wirken die natürlichen Lehmfarben? Das farbige Glas? Die Guckfensterlein an der Eingangstür? Die Versteck-Nischen und Höhlen? Die zwölf Holzsäulen? Das behütende Dach? Der Zaubergarten?

Im Storchennest (Stroh-Lehmbau mit Holzelementen), in welchem pro Woche ca. 150 Kinder ein und aus gehen, wird erlebbar, wie all dies durch eine gezielt daraufhin geplante Architektur mit natürlichen Baustoffen und viel Einfallsreichtum ermöglicht wurde. Zugrunde liegt eine enge Zusammenarbeit des Architekten mit dem pädagogischen Team. Häuser und Garten haben dabei die gleiche Wertigkeit. Beide haben viel Ausstrahlung.

Das Team, welches im Haus für eine Kita, eine Spielgruppe und verschiedenen Eltern-Kind-Angebote verantwortlich ist, führt Sie in Kleingruppen in die Geheimnisse des Storchennestes ein. Denn Worte können es nur unzureichend beschreiben – es muss gesehen, gespürt und erlebt werden.

Marianne Schmid und das Team des Storchennests

www.storchennest.ch

PI/02: Den Raum begreifen lernen als Säugling und Kleinkind, Prof. Dr. Wibke Bein-Wierzbinski

Welche Schritte sollen unterstützt und aktiv begleitet werden, damit Entwicklungsabweichungen zu vermeiden sind? In diesem Workshop werden besonders wichtige frühkindliche Entwicklungsschritte aus der Bauch- und Rückenlage erarbeitet, die ein neugeborenes Kind in den ersten Lebensmonaten und -jahren im Dialog zwischen Beziehung, körperlichen Voraussetzungen und Raum erlernt. Neuromotorisch erlernt ein junges Kind sich nach und nach gegen die Schwerkraft aufzurichten und seinen Körper zu koordinieren. Einhergehend mit diesen von aussen beobachtbaren Entwicklungsschritten erlernt das Kind u.a. auch die Koordination der Zunge für das Sprechen und Kauen, die Koordination der mimischen Muskulatur für Kommunikation und Emotionsregulation, die Augenkoordination für Kontaktaufnahme und Raumorientierung und die Handkoordination zum Manipulieren und Formen der eigenen Umwelt. Die einzelnen Entwicklungsschritte wollen wir uns genau anschauen und ausprobieren, um das Wissen zu vertiefen und zu verknüpfen und um kindgerechte Räume zu schaffen, damit einer gesunden Entwicklung nichts im Wege steht. Ganz nach dem Motto „Wissen schafft Praxis“.

Prof. Dr. Wibke Bein-Wierzbinski

Pädagogische Praxis für Kindesentwicklung PäPKi, Hamburg (DE)

PI/03: Was sind kinderfreundliche Lebensräume und wie lassen sie sich partizipativ gestalten?, Alissa Brenn, Mandy Falkenreck & Nadine Burtschi

In unserem Workshop tauchen wir ein in die Welt der Kleinkinder, erkunden ihre Lebensräume aus ihrer Perspektive und verstehen die Bedeutung dieser Umgebungen für ihre frühe Entwicklung. Anhand eines sozialräumlichen Verständnis wird dabei aufgezeigt, wie die Gestaltung von Lebensräumen die Entwicklung von Kleinkinder beeinflusst. Einen Fokus legen wir dabei unter anderem auf den Verkehrsraum. Gemeinsam identifizieren wir die Merkmale kinderfreundlicher Lebensräume und diskutieren, wie diese partizipativ gestaltet werden können, um einen Beitrag zu einem gelingenden Aufwachsen von Kindern in Gemeinden zu ermöglichen.

Alissa Brenn

UNICEF Schweiz und Liechtenstein

Mandy Falkenreck

Institut für Soziale Arbeit und Räume, OST – Ostschweizer Fachhochschule

Nadine Burtschi

Institut für Soziale Arbeit und Räume, OST – Ostschweizer Fachhochschule

PI/04: Den Raum für ein Kind gemeinsam ausloten und vorbereiten - Präkonzeptionelle Beratung für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und einem Kinderwunsch, Dr. med. univ. Karoline Kranzl und Dr. med univ. Lucia Steurer

Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, sind sich oft unsicher, ob sie ihrem Wunsch nach einem Kind Raum geben sollen. Sie haben diesbezüglich viele Fragen, auf die sie häufig nur schwer Antworten finden. Vielfach bestehen Sorgen, den Herausforderungen, die die Elternschaft mit sich bringt, nicht gewachsen zu sein. Auch bestehen häufig Ängste vor einer Vererbbarkeit der psychischen Erkrankung oder vor den Auswirkungen einer möglichen Medikation in der Schwangerschaft auf das Ungeborene. Auch die Partner und Partnerinnen der Betroffenen sind verunsichert. Lucia Steurer und Karoline Kranzl arbeiten als Oberärztinnen im Bereich Gynäkopsychiatrie der Psychiatrie St. Gallen und beraten Frauen und Männer mit einer psychischen Erkrankung und einem Kinderwunsch. Im Rahmen eines von der Psychiatrie St. Gallen und der Stiftung Dialog Ethik durchgeführten Forschungsprojekts wurde ein Modell für eine integrierte psychiatrisch-psychotherapeutische präkonzeptionelle Beratung von psychisch kranken Menschen mit einem Kinderwunsch entwickelt. Dieses Modell wird in diesem Workshop vorgestellt und die praktische Umsetzung sowie der Ablauf einer Beratung werden anhand von Fallbeispielen besprochen. Ziel einer Beratung ist es, den Raum für ein potentielles Kind gemeinsam auszuloten und vorzubereiten, um möglichst gute Bedingungen für das Kind zu schaffen.

Dr. med. univ. Karoline Kranzl und Dr. med univ. Lucia Steurer

Psychiatrie St. Gallen, Gynäkopsychiatrie, Standort Heerbrugg (CH)

PI/05: SAFE-Babys werden Grundschüler*innen. Von der frühen Prävention bis zum Klassenzimmer, Univ.-Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch

Kann eine frühe, bindungsbasierte Prävention, wie sie das SAFE-Programm für werdende Eltern ab der Schwangerschaft anbietet, langfristig die Bindungsentwicklungen von Kindern bis zum Schuleintritt beeinflussen? Wie bewältigen die Kinder den Übertritt in den Schul-Raum? Verändern sich die Bindungsmuster von Kindern vom Säuglings- bis zum Schulalter? Welchen Einfluss haben hierbei die Bindungsrepräsentationen ihrer Eltern? Es werden die Grundlagen des SAFE-Programms und die Forschungsergebnisse aus der randomisierten Längsschnittstudie bis zum Grundschulalter vorgestellt.

Literatur: Walter, I., Quehenberger, J., Landers, S. & Brisch, K.H. (2024).
Attachment-based Prevention Program Involving Mothers and Fathers: Seven-year Post-Intervention Outcomes of a Randomized Control Trial.
Journal of Child and Family Studies. doi: https://doi.org/10.1007/s10826-023-02762-2

Univ.-Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch (D)

Institut für Early Life Care, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, und Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der LMU München.
Email: office@khbrisch.de,
Web: www.khbrisch.de

PI/06: Raum für Beziehung und Resilienz: Mentalisieren als Ressource im professionellen Alltag, Dr.in Antonia Dinzinger und Carmen Wusatiuk

Unter belastenden Arbeitsbedingungen stehen Fachpersonen oft vor der Herausforderung, ihre Beziehungsfähigkeit trotz hoher Stressbelastung aufrechtzuerhalten. Als wichtigen Schutzfaktor hat die Forschung die Mentalisierungsfähigkeit – die Fähigkeit, sich selbst und andere als Wesen mit mentalen Zuständen wahrzunehmen – identifiziert. Wer gut mentalisieren kann, erlebt weniger Stress und erhält auch in belastenden Situationen das eigene Wohlbefinden. Verschiedene Forschungsgruppen entwickeln und erproben daher Mentalisierungstrainings für Fachpersonen. In diesem Workshop werden Trainingsinhalte zur Schulung der Mentalisierungsfähigkeit für Fachpersonen vorgestellt, praktisch angewandt und diskutiert. Dies geschieht exemplarisch am elementarpädagogischen Bereich, in welchem Pädagog*innen den Kindern ergänzend oder sogar kompensatorisch zu den Eltern als emotionales Gegenüber zur Verfügung stehen, wodurch ein neuer Raum für Interaktions- und Beziehungserfahrungen ausserhalb des familiären Kontexts eröffnet werden kann. Die Methoden adressieren unterschiedliche Facetten und Dimensionen der Mentalisierungsfähigkeit und zielen beispielsweise auf die Förderung von Achtsamkeit Selbstmitgefühl, Emotionsregulation und Selbstreflexion ab. Ein Wechsel zwischen einer praktischen Anwendung der Übungen und einer Diskussion und Reflexion der Elemente auf der Metaebene ermöglichen einen Transfer der einzelnen Inhalte auf die eigene Arbeit.

Dr.in Antonia Dinzinger und Carmen Wusatiuk

Institut für Early Life Care Paracelsus Medizinische Universität, Salzburg (AT)

PI/07: Der transdisziplinäre Raum als notwendige Voraussetzung für Diagnostik und Behandlung von Kleinkindern mit Regulationsstörungen, Dr. med. Raffael Guggenheim & Egon Garstick

Der Raum ist offen für eine neue Form der Patientenbetreuung: Die transdisziplinäre Zusammenarbeit. Psychotherapeut und Kinderarzt arbeiten zeitgleich und gemeinsam mit Eltern und Familien und können besser und rascher Themen im psychosomatischen Kontext erarbeiten. Eltern, Babys und Kleinkinder erleben ein bisher ungewohntes, neues Eingehen auf ihre Anliegen, Verunsicherungen und Ängste. Dabei steht die Gleichzeitigkeit im Raum- somatische und entwicklungspsychologische Themen werden "gleichberechtigt" und gleichbedeutend angegangen. Dazu braucht es für Arzt und Therapeut ein gemeinsames Krankheitsverständnis und eine gemeinsame Sprache. Nur dann gelingt sie – die therapeutische Triangulierung im Raum mit den Eltern und dem Kind. Auch Entwicklungspädiater und Psychotherapeut staunen immer noch über die neuen möglichen Erfahrungen und den grossen Mehrwert für alle Beteiligten.

Wir zeigen und diskutieren mit Ihnen Erlebnisse aus unserer Sprechstunde und öffnen so den Weg, dass Sie, die Teilnehmer motiviert sein werden, ihre gewohnte Praxis hin zur transdisziplinären Zusammenarbeit zu erweitern.

Literatur:  E. Garstick/ R. Guggenheim (im Laufe des Jahres 2024): "Die Schreibabysprechstunde". Stuttgart. Klett-Cotta.

Dr. med. Raffael Guggenheim

Facharzt Pädiatrie

Egon Garstick

Psychotherapeut ASP/SBAP (CH)

PI/08: Der pränatale Begegnungs-Raum, Mag.a Sabine von der Thannen

Im Workshop biete ich eine Einführung in den „sicheren pränatalen Raum“, sowie in die Bindungsanalyse nach Hidas und Raffai an. Seit über 15 Jahren begleite ich als klinische Psychologin schwangere Eltern mit der Möglichkeit, ihr Baby schon vor der Geburt als einzigartiges Wesen kennen zu lernen und evtl. eigene schwierige Vorerfahrungen zu differenzieren. Eltern üben ihre Feinfühligkeit und Verantwortlichkeit für sich und ihr Baby in bestärkender Zusammenarbeit bis zum Ende der Schwangerschaft. Sie begegnen dem Baby, spielen und sprechen miteinander mittels der inneren Stimme, inneren Bildern, Gefühlen und Körperempfindungen. Jede Begegnung ist berührend und einzigartig. Mit dem Näherrücken der Geburt bereiten sich Eltern und Kind mit einem Abschiedsprozess auf den Übergang vor. Aus der Evaluation geht hervor, dass die Geburten überwiegend natürlich und ohne Interventionen erfolgen. Eltern fühlen sich gut verbunden mit ihrem Baby, können die Signale ihres Kindes gut wahrnehmen und feinfühlig beantworten. Im pränatalen Raum begegnen Eltern nicht nur ihrem Kind, auch unverarbeitete frühere (transgenerationale) Erfahrungen können auftauchen. Das Verarbeiten und Differenzieren von aktuellen und schwierigen Erfahrungen befreien das Baby von der elterlichen oder Ahnen-Last. Die profunde und professionelle Begleitung sorgt für einen sicheren Begegnungsraum. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit mittels einer angeleiteten Körperübung in den sicheren Begegnungsraum einzutauchen.

Mag.a Sabine von der Thannen

Psychologische Praxis für Eltern und Kind, Bregenz (AT)

PI/09: Raum als zentrales Wirkungsfeld für FLOW, Karin Kraus

In der ästhetisch-kulturellen Bildung gilt der Raum als erste*r Pädagoge*in (vgl. Kraus/Ferretti 2027, S.41). Räume wirken, implizit und explizit, bewusst und unbewusst. Raum ermöglicht und verhindert kreative Entfaltungsmöglichkeiten und ist deshalb immer als zentrales Wirkungsfeld für Selbstwirksamkeits- und Flow-Erfahrung mitzudenken: Mit der Anfang 2024 lancierten neuen Broschüre "FLOW macht Kinder stark" hat Lapurla in Kooperation mit Gesundheitsförderung Schweiz ein Praxistool entwickelt, das mittels 5 "Augenöffnern" Fachpersonen und Eltern für Gelingens- und Hemmfaktoren für FLOW sensibilisieren und aufzeigen will, woran intensive frühkindliche Bildungsprozesse erkennbar sind: "Stellen wir das Kind und sein FLOW-Erleben ins Zentrum, ist Resonanz das verbindende Element zwischen dem Ort, seinen Mitmenschen, dem verfügbaren Materialangebot und den Partizipationsformen, also seinen Möglichkeiten der Teilhabe. Das Zusammenspiel all dieser Wirkungsfelder ist entscheidend dafür, ob und wie FLOW entstehen kann (S. 22)." Im Workshop soll anhand von Videobeispielen aus der Praxis und mithilfe der neuen Broschüre von Lapurla Raum als Gelingensbedingung für kreative Prozesse sowie FLOW-Erleben analysiert und das Potential von kulturell bedeutsamen Orten aufgezeigt werden.

Quellenangabe: Fokuspublikation Ästhetische Bildung, Broschüre FLOW

Karin Kraus

Lapurla Hochschule der Künste Bern HKB, Berner Fachhochschule BFH (CH)

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